Der 6. Sinn ist der Körpersinn!
"Ich spüre mich nicht mehr." Diese Aussage höre ich immer öfters von Coachees, die darüber klagen zuviel Stress zu haben und nur noch "funktionieren". Was ist damit gemeint? Der folgende Artikel versucht eine Erklärung und lädt ein zu unserem nächsten Übungsabend mit Samuel Spik.
Sehen, Hören, Riechen, Tasten, Schmecken - jeder kennt diese 5 Sinne des Menschen. Der sogenannte Körpersinn dagegen ist weitgehend unbekannt. Im NLP gehört der Körpersinn, genau wie das Tasten, zur Kinästhetik.
Nur selten wird uns bewusst, wie dieser Körpersinn wirkt. Ohne den Körpersinn können wir weder gehen noch Fahrrad fahren oder gar im Dunkeln hantieren.
Mit diesem Sinn spüren wir nicht nur uns selbst, sondern auch wie der Sessel, auf dem wir sitzen, geformt ist. Wir können damit spüren, wie viel noch in der Milchflasche ist, wenn wir sie hochheben oder schütteln bzw. schwenken.
Massenverteilung, Gleichgewicht oder Balance werden von diesem Sinn gesteuert und geregelt. Mit seiner Hilfe navigiert der Kellner ein überladenes Tablett über den Köpfen der Partygäste und der Jongleur weiß damit wie stark er die Bälle werfen muss, damit sie die geplante Flugbahn beschreiben.
Der Körpersinn hat kein Organ, welches man ihn direkt zuordnen könnte, wie etwa die Nase dem Geruchssinn. Es sind vielmehr verschiedene Teilsinn/Informationen die in unserem koordiniert werden, wie z. Bsp. durch die Kombination von Gleichgewichtssinn, Tastsinn und Anspannung bestimmter Muskeln die unserer Körperhaltung definieren.
Bis vor etwa 100 Jahren war dieser Sinneskanal quasi unentdeckt. Nachdem Aristoteles vor langer Zeit die fünf Sinne Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten beschrieben hatte, gab es keine neuen Erkenntnisse bis endlich im frühen 19. Jahrhundert der Physiologe Charles Bell sich fragte, wie Blinde es schaffen, so geschickt und zielgerichtet zu agieren.
Der Neurologe Sherrington zeigte schließlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dass Muskeln und Sehnen vollgepackt sind mit Sinneszellen, die er "Propriozeptoren" nannte, also Rezeptoren zur Selbstwahrnehmung. Der so enthüllte Körpersinn heißt seither Propriozeption.
Im NLP geht diese Propriozeption zur sogenannten Kinästhetik, welche alle Gefühlswahrnehmungen umfasst. Wie stark wir mit diesem Sinn auch gesteuert sein können, drücken wir auch über unsere Sprache aus. Wir sagen z. Bsp., dass etwas "schwer" oder "leicht" geht. Das gilt auch für Temperaturen, die wir wahrnehmen
Der Körpersinn spielt eine entscheidende Rolle für unsere Fähigkeit, uns selbst zu spüren und damit zu wissen, wer wir sind. Der Verhaltensforscher Konrad Lorenz behauptete sogar, dass der Körpersinn eine entscheidende Rolle für das Selbstbewusstsein spielt.
In der Veränderungsarbeit, also bspw. dem Coaching, ist diese Körperwahrnehmung ein wichtiger Bestandteil. Wie fühlt sich jemand, wenn er an sein Problem denkt und wie wenn er an eine Lösung denkt? Eine solche Beschreibung fällt vielen Menschen schwer und wird dann mit "gut" oder "schlecht" pauschal beschrieben.
Dabei ist es dann Aufgabe des Coaches dem Coachee zu ermöglichen wieder besseren Zugang zu seinem "Spüren" zu bekommen und dieses dann auch verbalisieren zu können.
Ob nun Kinästhetik oder Körperwahrnehmung genannt, dieser Sinn ist ein ganz entscheidender für unser Wohlbefinden und unseren Zustand.
Unser Übungsabend, wie immer in unserem Seminarhaus "Alten Schule" in Partenstein, am 06.11.2014 mit Samuel Spik zeigt Hintergründe und stellt Übungen vor, die dazu dienen sich mehr zu spüren.
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Samuel Spik freut sich auf Sie!
Viele Grüße, Rolf Söder